Gesundheitsapps

Die richtige App für jeden Bedarf oder Einsatz

In den Bereichen Gesundheit, Fitness und Wellness gibt es viele kostenlose oder kostenpflichtige Apps, die mehr oder weniger nützliche Dienste leisten, vom Pulsmesser über den Schrittzähler bis hin zur Trinkerinnerung. Einen Überblick über einige Anwendungsgebiete gibt dieser Artikel.

Apps im Bereich Fitness und Gesundheit werden von vielen Menschen genutzt. Die kleinen Helfer können den Alltag erleichtern und vielleicht sogar motivieren, sich mit dem Thema Gesundheit auseinanderzusetzen oder bestehende Krankheiten in den Griff zu bekommen.  Gerade in Kombination mit sogenannten Wearables, kleine Geräte, die direkt am Körper getragen werden, erlauben sie vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

Seit 2019 gibt es nach dem Digitale-Versorgungs-Gesetzt sogar medizinische Apps auf Rezept. Damit solche Apps verschrieben werden können, müssen die sogenannten DiGA (digitale Gesundheitsanwendungen) entsprechend bewertet und geprüft werden. Sie finden dann Eingang in das DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Weitere Informationen zu Gesundheitsapps gibt es auch auf der Seite der Verbraucherzentralen

Doch auch darüber hinaus existieren zahllose Apps, die Kalorien zählen oder beim Einschlafen helfen wollen oder die beispielsweise als digitales Tagebuch bei der Symptomkontrolle dienen sollen. Naturgemäß enthalten solche Apps daher sehr viele (sensible Gesundheits-)Daten. Wie eine App mit diesen Daten umgeht, ist oft nicht klar. Und auch in der Vergangenheit sind immer wieder Apps wegen mangelnden Datenschutzes in die Kritik geraten. Grundsätzlich sollte man immer die Frage stellen, wer der Anbieter einer App ist und wie dieser sich finanziert, also beispielsweise über das Einblenden von Werbung und/oder über das Weitergeben oder -verkaufen von Daten. Im Zweifelsfall sollte man ganz persönlich für sich entscheiden, ob man diese App zu den entsprechenden Bedingungen nutzen möchte oder nicht. Wie neugierig Apps sein können, ist im Artikel „Risiken und Nebenwirkungen von Apps“ nachzulesen.

„Zehntausend Schritte sollst du tun“

Schrittzähler registrieren, wie viel seine Besitzerin oder sein Besitzer gelaufen ist. Das soll dazu motivieren, öfter mal statt dem Aufzug die Treppe zu nehmen. Manche Apps protokollieren auch die gelaufenen Strecken – dies kann auch bei der Stadterkundung im Urlaub praktisch sein. Allerdings kostet die ständige Standortbestimmung eine Menge Akku. Und auch das Thema Datenschutz ist heikel – bei vielen Apps ist nicht klar, was mit den gesammelten Daten über die Nutzerin oder der Nutzer passiert. Viele Smartphones haben bereits von Haus entsprechende Apps installiert, die oft jedoch noch eingerichtet werden müssen.

Das Portal mobilsicher.de bietet einen App-Check: Hier lässt sich nach konkreten Apps suchen und bekommt eine Einordnung, wie datenschutzfreundlich oder -unfreundlich die entsprechende Anwendung ist. Dieser App-Check kann bei der Auswahl einer App helfen.

Gesundheitswissen

Die nächste Notdienst-Apotheke finden, Medikamente zur Abholung reservieren und auch unterwegs mit der eigenen Apotheke zu Hause in Kontakt bleiben – das versprechen Apotheken-Apps. Auch viele Krankenkassen bieten Apps an, die das Wissen rund um Gesundheit steigern sollen. Solche Apps gibt es auch im Bereich Pflege. Hier soll es sowohl Pflegenden als auch Pflegebedürftigen leichter gemacht werden, sich im Thema Pflege zurechtzufinden.

Rund um das Thema Ernährung gibt es ebenfalls viele hilfreiche Apps. So gibt es Anwendungen, mithilfe derer man den Barcode von Lebensmitteln scannen kann und Informationen über diese erhält.

Mehr Wasser trinken

Viele Menschen trinken zu wenig Wasser. Wer zu diesen gehört und oft vergisst, ausreichend zu trinken, kann sich von einer App daran erinnern lassen. Zusätzlich lässt sich bei den meisten Anwendungen auch eintragen, was und wie viel man getrunken hat, um so einen Überblick zu bekommen.

Schlafanalyse per App?

Auch rund ums Schlafen gibt es eine Reihe von Apps. Wer schon immer wissen wollte, wie ruhig oder unruhig sie oder er schläft, kann mit einer Schlaflabor-App den eigenen Schlaf überwachen. Dazu muss das Smartphone samt eingeschaltetem Programm mit ins Bett genommen werden. Während des Schlafs registriert die App dann alle Bewegungen (und teilweise auch Geräusche wie Schnarchen) im Bett und kann daraus folgern, wie leicht oder tief der Schlaf ist. Am Morgen gibt’s dann eine entsprechende Auswertung. Oft sind auch Weckfunktionen möglich, die sich an den Schlafphasen orientieren sollen. Ob sich die Schlafqualität tatsächlich so erfassen lässt, ist jedoch durchaus umstritten.

Kalorien zählen leicht gemacht

Wer abnehmen möchte und dafür seine Kalorienbilanz im Blick behalten will, kann das auch auf dem Smartphone tun. In Kalorienzähler-Apps trägt man ein, was man den Tag über gegessen, getrunken und gemacht hat, das Programm errechnet auf Basis dieser Angaben, ob mehr Kalorien aufgenommen oder verbraucht worden sind. Gehirnjogging am Smartphone

Nicht nur den Körper zu trainieren ist wichtig, auch der Geist braucht Übung. Aus diesem Grund gibt es „Fitness-Apps“ für das Gehirn. Hier finden sich zahlreiche Denk- und Reaktionsspiele oder Kreuzworträtsel als Gedächtnistraining.

Krankenkassen

Viele Krankenkassen haben ebenfalls Apps im Angebot. Manche bieten Hilfe bei Stress und geben Ernährungstipps auch für Nichtmitglieder, andere bieten speziell ihren Mitgliedern per App bestimmte Serviceleistungen an, wie beispielsweise direkt Dokumente zu verschicken, anzufordern oder eine Filiale der Krankenkasse in der Nähe zu finden.

Viele Krankenkassen bieten Bonusprogramme für gesundheitsbewusstes Verhalten an. Bei manchen gibt es bereits die Möglichkeit, die eigene Bewegung per  Verhalten per Smartphone oder entsprechendem Fitnesstracker nachzuweisen. Wer bestimmte Zielvorgaben erreicht, erhält einen entsprechenden Bonus.

Arzt- und Kliniksuche

Andere Apps helfen bei der Suche nach dem nächsten passenden Arzt oder der nächsten Klinik und listen diese mit Adressen und Öffnungszeiten auf. Oft gibt es auch die Möglichkeit, sich anhand des eigenen Standorts medizinische Einrichtungen in der Nähe anzeigen zu lassen.

Sehtest

Die Spanne der Möglichkeiten scheint unbegrenzt, was Apps angeht: Auch Sehtests lassen sich nun per App durchführen. Beispielsweise kann hier getestet werden, wie gut es grundsätzlich um die Sehkraft bestellt ist, ob eine Farbenblindheit vorliegt und ob es Anzeichen auf eine Augenkrankheit gibt. Selbstverständlich kann ein solcher Test per App den Besuch bei einer Augenärztin oder einem Optiker keinesfalls ersetzen.

Allergien

Spezielle Apps für Allergiker:innen geben Aufschluss zu Daten und Ausmaß von Pollenflug oder Sonnenbelastung. Auch im Bereich Ernährung gibt es entsprechende Programme: So können Menschen, die beispielsweise auf Gluten verzichten müssen oder wollen, mithilfe kleiner Anwendungen den Barcode auf Produkten scannen oder der Produktcode eingeben und bekommen direkt eine Info, ob Gluten enthalten ist oder nicht.

Medikamenten-Wecker

Viele Medikamente muss man regelmäßig einnehmen, damit sie auch zuverlässig wirken. Doch im Alltag gerät die Tabletteneinnahme schnell auch mal in Vergessenheit. Damit das nicht mehr passiert, kann man sich per App an die Einnahme seiner Medikamente erinnern lassen. Zunächst wird eingetragen, wann welche Tablette genommen werden muss, die App sendet dann zum entsprechenden Zeitpunkt eine Erinnerung aufs Smartphone.

Der Weg zur nächsten Sanitäranlage

Ob im Urlaub oder zu Hause – wer eine Toilette sucht, kann das Smartphone um Rat fragen. Oder besser gesagt, die entsprechende App. WC-Finder oder Toiletten-Finder-Apps lotsen zum Ziel. Manchmal gibt’s auch weitere Infos beispielsweise zu Barrierefreiheit oder Kosten. Auch Bilder und Nutzerbewertungen zum stillen Örtchen sind in manchen Apps zu finden.

Notruf

Um einen Notruf abzusetzen, kann man ebenfalls Apps nutzen. Hier gibt es Anwendungen, die einen privaten Kontakt hinterlegen, zu dem im Notfall Kontakt aufgenommen wird – diesem werden dann auch die Positionsdaten des Handys, die über GPS erfasst werden, zugesandt. In anderen Apps werden die verschiedensten Notfallrufnummern (zum Teil auch für andere Länder) gebündelt dargestellt. Auch Gesundheitsinformationen wie Blutgruppe, Allergien, benötigte Medikamente etc. lassen sich in einem „Gesundheitspass“ hinterlegen, der Ersthelfer:innen auch bei gesperrtem Bildschirm mit den nötigen Informationen versorgt.

Fazit

Der Bereich der Gesundheits-, Fitness und Lifestyle-Apps ist extrem schnelllebig. Immer neue Technologien kommen zum Einsatz. Dabei reicht die Bandbreite von nützlichen digitalen Varianten analoger Produkte bis hin zu neuartigen medizinischen Anwendungen.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 28. September 2021

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