10 Sicherheitstipps für das Smartphone

Von Abofalle bis Virenschutz

Ein Smartphone ist ein kleiner Computer – und genau wie dieser verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich mit dem Thema Sicherheit auseinanderzusetzen. Funktionen wie beispielsweise die Bildschirmsperre können den Schutz privater Daten im Handumdrehen erhöhen. Die folgenden zehn Tipps geben Nutzer*innen mehr Sicherheit im Umgang mit den praktischen Alltagshelfern.


Für ausführliche Informationen bitte auf den jeweiligen Stichpunkt klicken.

Smartphone-Schutzhülle
Als Spider-App („Spinnen-App“) bezeichnet man scherzhaft ein häufig anzutreffendes Phänomen: Risse, die sich wie ein Spinnennetz über den Smartphone-Bildschirm ziehen. Doch diese App wurde keineswegs freiwillig installiert, sie ist meist das Ergebnis eines unachtsamen Augenblicks: Das Smartphone fällt zu Boden, das Display reißt. Um Stürze etwas weniger gefährlich zu machen, kann eine Schutzhülle sinnvoll sein. Im Einzelhandel oder im Internet findet sich bestimmt ein für das eigene Gerät passendes Modell.
Datensicherung: „Kein Backup? Kein Mitleid“
Geht das Smartphone kaputt, kommt zum finanziellen Schaden noch ein weiterer Aspekt hinzu: verlorene Daten. Um dieser Situation vorzubeugen, empfiehlt sich eine regelmäßige Datensicherung, Backup genannt. Ob man die Dateien händisch auf einen Computer überträgt oder eine automatische Sicherung in der Cloud, einem Internetspeicher, bevorzugt, hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtige Fragen, die man sich vor einer Entscheidung stellen sollte, werden in dem Artikel „So sichern Sie Ihre Handydaten für den Notfall“ beschrieben. Wichtig als das Wo ist vor allem, dass man eine Datensicherung hat. Ein gängiges Motto in IT-Kreisen lautet hier: „Kein Backup? Kein Mitleid.“
Bildschirmsperre
Zugegeben: Es ist viel bequemer, das eigene Smartphone mit einer einfachen Wischbewegung zu entsperren. Allerdings ist das auch sehr unsicher. Denn gelangt das Gerät in falsche Hände, ist nicht nur der Weg zu allen auf dem Gerät gespeicherten Daten frei, sondern Unbefugte können auch beispielsweise über die Telefonfunktion Kosten verursachen (beispielsweise mit Anrufen auf Sonderrufnummer oder ins Ausland). Im schlechtesten Fall gelangen sie auf diesem Weg auch an Nutzerkonten, die auf dem Gerät gespeichert sind, und können im Namen der oder des Betroffenen Mails verschicken oder andere Buchungen tätigen. „Was die Haustür für das Haus, ist die Bildschirmsperre für Smartphones“, heißt es auf der Website mobilsicher.de, wo sich auch nachlesen lässt, mit welchen Methoden man die „Haustür“ am Smartphone am besten absperrt.
Nicht zu verwechseln mit der Bildschirmsperre ist die SIM-PIN. Sofern eine SIM-Karte im Gerät eingelegt ist, wird zusätzlich eine PIN abgefragt – diese schützt jedoch lediglich die SIM-Karte und wird nur beim Einschalten des Geräts (beim Hochfahren) abgefragt.

Abofallen vermeiden
Für Smartphones gibt es viele kostenlose Apps – allerdings verbergen sich in manchen davon fiese Kostenfallen: So kann ein Klick auf ein Werbebanner nicht nur eine Internetseite öffnen, sondern gleichzeitig noch unbeabsichtigt in ein kostenpflichtiges Abo führen. Die Kosten dafür tauchen als Posten eines Drittanbieters auf der Mobilfunkrechnung auf. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, empfiehlt sich eine sogenannte Drittanbietersperre. Diese lässt sich über den Mobilfunkanbieter kostenlos einrichten. Wie genau man die Sperre einrichtet, was man beachten sollte und was man tun kann, wenn man bereits in die Falle getappt ist, lässt sich auf der Seite der Verbraucherzentralen nachlesen.
Diebstahlschutz
Es passiert schneller, als man denkt: Im Nu ist das Smartphone weg. Ob verloren oder gestohlen, hier könnten Kosten entstehen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sein Gerät gegen Diebstahl abzusichern: Neben einer Bildschirmsperre und regelmäßigen Datensicherungen (siehe oben) lassen sich auch Sicherheitsapps so einstellen, dass sie im Falle des Verlusts Fernzugriff auf das gestohlene Gerät ermöglichen, um beispielsweise alle Daten zu löschen. Die Website mobilsicher.de erklärt ausführlich, welche Maßnahmen man vorbeugend ergreifen sollte und was man zur Schadensbegrenzung tun kann, sollte das Smartphone bereits weg sein.

Funktionen ausschalten
Smartphones sind kleine Computer mit vielen verschiedenen Funktionen und Sensoren. Aber längst nicht alle davon werden ständig benötigt. Um potenzielle Hintertüren zu schließen und Datenspuren zu verringern, kann man nicht benutzte Funktionen wie Bluetooth, NFC und GPS/Ortungsdienste ausschalten. Wenn man die Funktionen braucht, beispielsweise für ein Autotelefon oder um sich navigieren zu lassen, kann man sie wieder aktivieren. Positiver Nebeneffekt des Ausschaltens: Vielleicht hält so auch der Akku länger durch.
Vorsicht bei App-Installationen
Kleine Anwendungen, Apps genannt, machen das Smartphone erst richtig smart. Um sie zu installieren, sollte man immer nur die Anbietershops des jeweiligen Betriebssystems nutzen. Das bedeutet in der Praxis: Auf den meisten Geräten ist bereits eine App installiert, über die man weitere Apps herunterladen kann, für Android-Geräte ist das der (Google) Play Store und bei Apple der AppStore (iTunes). Diese vorinstallierten Anwendungen zu nutzen, ist empfehlenswert, da hier nur Apps landen, die zumindest grundsätzlich überprüft wurden. Wie die Vergangenheit zeigte, sind schadhafte Apps aber trotzdem nicht völlig auszuschließen (siehe auch unten: Virenschutz fürs Smartphone?).
Wie man Apps beispielsweise unter dem Betriebssystem Android auf das eigene Gerät bringt, sieht man in diesem Video.
Berechtigungen prüfen
Holt man sich Apps auf das eigene Gerät, muss man der Anwendung bei der Installation erlauben, dass sie auf bestimmte Bereiche des Telefons zugreifen kann (z.B. Kontakte, Fotos etc.). Eine Navigationsapp muss beispielsweise auf die Standortinformationen des Geräts zugreifen können, um ihre Funktion auch umzusetzen. Eine Foto-App braucht Zugriff auf die Kamera.
Doch nicht alle Berechtigungen, die sich die kleinen Programme geben lassen, sind auch immer unbedingt zum Funktionieren nötig. Manchmal sind die Unternehmen hinter den Apps auch schlicht neugierig. Im Idealfall schaut man schon vor oder bei der Installation auf die geforderten Berechtigungen und wägt für sich ab, ob man diese App zu den Bedingungen haben möchte. Teilweise lassen sich Berechtigungen auch im Nachhinein geben oder entziehen (mehr zum Thema Rechte-Verwaltung bei Android und bei iOS). Mobilsicher.de versucht, die oft schwer verständlichen Zugriffsrechte zu entschlüsseln, damit eine Einschätzung der Sinnhaftigkeit leichter wird.

Updates

Wer einen Computer nutzt, kennt sie: die Updates. Auch Smartphone-Besitzerinnen und -Besitzer haben mit ihnen zu tun, und das ist gut so. Denn Updates aktualisieren, fügen vielleicht neue Funktionen hinzu, beheben Fehler und schließen bekannt gewordene Sicherheitslücken (mehr dazu auf mobilsicher.de). Bei Smartphones gibt es zwei Typen von Updates: die des Betriebssystems und die von Apps. Grundsätzlich gilt: Betriebssystem und Apps sollte immer auf dem neusten Stand gehalten werden. Nicht benötigte Apps kann man alternativ auch deinstallieren.

Updates unterscheiden sich von Upgrades. Ein Update aktualisiert ein bestehendes System, bei einem Upgrade wird quasi die ganze Anwendung ausgetauscht – es handelt sich um ein neues System.

Virenschutz per App
Vorweg die gute Nachricht: Viren, wie man sie aus der Computerwelt kennt, gibt es genau genommen für Smartphones gar nicht. Schädliche App gibt es leider trotzdem – um auf das Gerät zu gelangen, müssen sie jedoch von den Nutzer*innen selbst installiert werden. Besonders aufmerksam sollte man daher bei der Installation von Apps sein – und vor allem diese immer nur aus den offiziellen Anbietershops Play Store und AppStore (siehe oben: Vorsicht bei App-Installationen) herunterladen. Und wie sieht es nun mit einer zusätzlichen Antiviren- oder andere Sicherheits-App fürs Smartphone aus? Die Hersteller der Betriebssysteme, Google und Apple, versprechen, für Sicherheit zu sorgen. Apple lässt daher erst gar keine Sicherheitsapps im AppStore zu, im PlayStore gibt es sie zwar, sie sind aber ebenfalls überflüssig. Mehr dazu finden Sie im Beitrag „Brauche ich eine Antiviren-App?“.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 06.04.2017 und wurde aktualisiert.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 1. Dezember 2024