Digitaler Wahlkampf

Steckbriefe für Politiker

Angela Merkel ist 1,65 groß und verheiratet mit Joachim Sauer. Martin Schulz‘ Eltern hießen Clara und Albert Schulz. Und wer mit Anton Hofreiter über Persönliches plaudern mag, der kann ihn auch Toni nennen. Solche Informationen sowie Grundsätze und Prioritäten erscheinen bis zum 24. September 2017 bei Google in einem separaten Informationskasten. So soll auf einen Blick erkennbar sein, zu welcher Partei die Politikerin oder der Politiker gehört und für welche Kernbotschaften sie oder er stehen. Google selbst hat die Aktion gestartet und genehmigt alle Angaben, die das Unternehmen von den Politikerinnen und Politiker erhält, solange sie nicht Menschenrechte o.ä. verletzen.

Anhand der erweiterten Suchergebnisse können sich Wählerinnen und Wähler ein schnelles Bild über die Kandidatinnen und Kandidaten sowie deren politischen Interessen verschaffen. Die persönlich verfassten Standpunkte teilen sich in Grundsatz und Prioritäten auf. Der Grundsatz beschreibt, welche Aspekte der Politikerin oder dem Politiker besonders wichtig sind. Auf drei Stichpunkte heruntergebrochen, werden die Prioritäten nochmals gesondert angezeigt.

Interessant sind die Ergebnisse einer Datenanalyse der Informatik-Professorin Dr. Katharina Anna Zweig von der Technischen Universität Kaiserslautern. In ihren Untersuchungen stellte sie fest, dass die Ergebnisse von Google bei der Suche nach Politikerinnen und Politikern wenig bis gar nicht personalisiert sind. Das bedeutet, dass jede Nutzerin und jeder Nutzer die gleichen Resultate erhält. Normalerweise passt Google, basierend auf vorherigen Suchen und weiteren gesammelten Nutzungsprofilen, die Suchergebnisse an. Anders sieht es bei der Anfrage nach Parteien aus. Hier sehen die Suchenden hauptsächlich Internetseiten aus der Region.

Nähere Information zu dem Forschungsprojekt gibt es hier.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 14. September 2017