Firefox, Signal & Co.

Digitale Alternativen

Smartphone und Laptop Symbole

Youtube, Chrome, Windows, Outlook, Whatsapp und, und, und. Mit ihren Programmen und Diensten dominieren wenige große IT-Konzerne wie Alphabet, Meta oder Microsoft das digitale Leben – und sammeln stets großflächig Daten. Zum Glück gibt es zu allen kommerziellen Produkten datensparsamere und freundlichere Alternativen.

 

Browser: Firefox statt Chrome, Safari oder Microsoft Edge
Die meisten Menschen nutzen den Browser Chrome von Google. Firefox ist eine nichtkommerzielle Alternative, die es gleichermaßen als PC-Anwendung und als Smartphone-App gibt. Die Mutterorganisation des Browsers ist die US-Stiftung Mozilla Foundation.

Im Werkzustand hat Firefox leider eine Tücke. Die Non-Profit-Organisation Mozilla finanziert die eigene Arbeit über einen Vertrag mit dem Alphabet-Konzern, zu dem Google gehört. Als Teil des Deals ist Google als Standardsuchmaschine eingebaut. Alles, was man in die Adresszeile des Browsers eingibt, gibt Firefox ungefragt an Google weiter, damit der Konzern sogenannte „Suchvorschläge“ anzeigen kann. In den Einstellungen kann man das aber mit wenigen Klicks deaktivieren.

So stellen Sie die automatischen Suchvorschläge aus

  • (in Firefox auf dem PC): Menü (drei übereinander liegende Striche rechts oben) → Einstellungen → Suche → im Feld „Suchvorschläge anzeigen“ Häkchen entfernen/
  • (in der Firefox-App): Menü → Einstellungen → Suchen → in der Zeile „Suchvorschläge anzeigen“ den Schieberegler anklicken.

Messenger: Signal statt WhatsApp
Whatsapp gehört zum Social-Media-Imperium des Meta-Konzerns, auch bekannt für Instagram und Facebook. Signal hingegen wird von der gemeinnützigen US-Stiftung Signal Foundation entwickelt, die auf Datensparsamkeit achtet.

Mit Signal können Sie Textnachrichten und Anhänge verschicken sowie audio- oder videotelefonieren. Sie können zu zweit oder in Gruppen kommunizieren. Außerdem lässt sich der Messenger parallel auch auf dem PC nutzen.

Nicht alles ist bei dem Projekt perfekt: Signal nutzt die Rechenzentren der drei größten Cloud-Anbieter Microsoft, Amazon und Alphabet. Begründet wird das damit, dass nur deshalb ein so erfolgreicher Messenger störungsfrei laufen kann. Und der Messenger verlangt, dass man bei der Anmeldung eine Telefonnummer angibt. Die ist bei der Kommunikation stets für alle anderen sichtbar ist.

Trotzdem: Im Vergleich mit WhatsApp schneidet Signal Daten-technisch deutlich besser ab.

Bei der Anmeldung müssen Sie eine Telefonnummer angeben, auf die Sie per SMS einen Zahlen-Code geschickt bekommen. Den tragen Sie im Anschluss in die App ein.

Bürosoftware: LibreOffice statt Microsoft Office oder iWork
Das Softwarepaket LibreOffice besteht unter anderem aus einem Schreib-, einem Tabellen- und einem Präsentationsprogramm. An dem Projekt, hinter dem die Berliner Stiftung The Document Foundation steht, gibt es nichts auszusetzen.

LibreOffice ist schlicht ein sehr gut funktionierendes, kostenloses Programm. Das Bürosoftware-Paket ist eine reine PC-Anwendung. Die extern entwickelte App Collabora Office hat die Software auch auf Smartphones gebracht.

Mailprogramm: Thunderbird statt Outlook oder Apple Mail
Mailprogramme sind praktisch: Man gibt im Programm einmal die Zugangsdaten zu einer E-Mail-Adresse ein. Von da an kann man vom heimischen Rechner aus Mails verschicken und empfangen, ohne sich jedes Mal auf der Webseite des jeweiligen Mailanbieters einzuloggen.

Thunderbird ist wie Firefox ein Projekt der US-amerikanischen Mozilla Foundation. Sie können Thunderbird mit einer oder mit mehreren Mailadressen verknüpfen. Bisher ist Thunderbird eine reine PC-Anwendung. Das Projekt arbeitet aber zur Zeit jedoch auch an App-Versionen.

So verknüpfen Sie Thunderbird mit Ihrer E-Mail-Adresse:

  • Menü (drei übereinander liegende Striche rechts oben) → Konten-Einstellungen → Konten-Aktionen (Feld links unten) → E-Mail-Konto hinzufügen → ausfüllen: Name, E-Mail-Adresse und das dazugehörige Passwort → Weiter → Fertig.
  • Die großen E-Mail-Anbieter haben Erklärtexte dazu verfasst, die Sie über eine Suchmaschine leicht finden. Das ist zum Beispiel ein Erklärvideo des Anbieters Gmx: hilfe.gmx.net/pop-imap/einschalten.html#indexlink_help_pop-imap_einrichtung-mailprogramm-scheitert.

Ein Umstieg ist möglich
Die kommerziellen Produkte der „Big Tech-“Konzerne sind gefühlt überall. Alternativlos sind sie aber nicht. Alle genannten Programme und Dienste sind nichtkommerziell und gehen deutlich respektvoller mit Ihren persönlichen Daten um. Mit nur wenigen Klicks können Sie umsteigen und werden Teil einer kleinen digitalen Revolution.

Andere nichtkommerzielle digitale Alternativen sind:

  • Der Media Player VLC (Die Software ist gleichermaßen als PC-Anwendung und als Smartphone-App verfügbar.) Link
  • Das Grafikprogramm Gimp (Das PC-Programm ist etwas komplizierter in der Bedienung als das kommerzielle Photoshop.) Link
  • Der Appstore F-Droid (Der kleine Marktplatz enthält viele datensparsame Apps, er ist leider nur für Android verfügbar. Auf der Webseite des Medienprojekts Mobilsicher erfahren Sie mehr über das Konzept von F-Droid und wie Sie den unabhängigen Marktplatz installieren können. Link
  • Die Weltkarte OpenStreetMap (Ähnlich wie bei Wikipedia erstellt eine ehrenamtliche Community die Inhalte.) Link
  • Der Kurznachrichtendienst Mastodon (Anders als bei Twitter/X landen nicht alle Daten bei einem Unternehmen, sondern verteilen sich über ein Netzwerk unterschiedlicher Mastodon-“Instanzen“.) Link
  • Der Videokonferenz-Dienst Senfcall.de (Hinter der Zoom-Alternative steht ein kleiner Verein in Darmstadt.) Link

Quellen und Links

Download-Link für Firefox
Download-Link für Signal
Download-Link für LibreOffice
Download-Link für Collabora Office
Download-Link für Thunderbird
Hilfe zur IMAP Einrichtung: hilfe.gmx.net/pop-imap/einschalten.html#indexlink_help_pop-imap_einrichtung-mailprogramm-scheitert.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 21. Februar 2024