Wissensaneignung digital

Wie Sie im Internet lernen können

Etwas Neues zu lernen, ist keine Frage des Alters. Und spätestens seit Corona ist es auch nichts Außergewöhnliches mehr, auf digitalem Wege zu lernen. Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, das eigene Wissen zu erweitern: Das können Online-Kurse sein, in denen gemeinsam zu festen Zeiten gelernt wird, aber es gibt auch viele Angebote, mit denen sich zeit- und ortsunabhängig im eigenen Tempo lernen lässt.

 

Online-Kurse

Seitdem viele Volkshochschulen und andere Bildungseinrichtungen pandemiebedingt für die Öffentlichkeit geschlossen werden mussten, ist das Angebot an Online-Kursen stark angewachsen. Denn diese sind für alle diejenigen interessant, die mit anderen in Kontakt kommen und Neues lernen wollen – das jedoch bequem vom eigenen Rechner aus, ganz ohne Fahrtwege.

Ob Sprachen, Sport, Kunst oder Fotografie, die Datenbank des Deutschen Volkshochschul-Verbands bietet eine deutschlandweite Suche nach Kursen an. Bei der Suche lässt sich gezielt nach Online-Angeboten suchen.

Hier kann man die Suche auch auf Selbstlernangebote sowie Blended-Learning-Kurse einschränken. Blended Learning bedeutet in der Regel, dass ein Teil des Kurses in Präsenz, der andere Teil online als Videokonferenz stattfindet.

Lernen, wann ich möchte

Neben Kursen, die zu festen Zeiten stattfinden, gibt es auch E-Learning-Angebote. In der Regel steht den Teilnehmer*innen hier eine Lernplattform zur Verfügung, auf der die Lerninhalte – meist aufgeteilt in kleine Abschnitte wie Kapitel oder Module – zu finden sind. Für den Zugriff auf die Lernplattform ist meist lediglich ein internetfähiges Gerät, gegebenenfalls noch Kopfhörer zum Anschauen von Videos, nötig. So können Lernende also selbst entscheiden, wann und wo sie lernen wollen: am Arbeitsplatz, zu Hause auf dem Sofa, auf dem Tablet oder unterwegs im Bus.

Auf dem Markt gibt es zahlreiche professionelle und kommerzielle E-Learning-Anbieter. Auch das Karrierenetzwerk Linkedin bietet mit Linkedin Learning deutschsprachige E-Learning-Angebote an. Kurse können hier einzeln gekauft werden, es gibt aber auch verschiedene Abo-Modelle.

Auch per App lässt sich Wissen erwerben. So gibt es speziell für den Bereich Sprachen zahlreiche Vokabeltrainer oder ganze Online-Sprachkurse, beispielsweise von Babbel oder Duolingo. Da das Smartphone meistens dabei ist, lassen sich so auch Wartezeiten oder Bus- und Bahnfahrten für eine Lerneinheit nutzen. Viele E-Learning-Anbietern haben auch entsprechende Apps im Angebot.

Nie zu alt für den Hörsaal

Viele Hochschulen bieten auch für nicht immatrikulierte Studierende die Möglichkeit, universitäre Veranstaltungen zu besuchen. Da diese sogenannten Gasthörer*innen in der Regel keine Studienleistungen erwerben, brauchen sie auch keine Zusatzvoraussetzungen, wie beispielsweise ein Abitur, zu erfüllen. Oftmals stehen reguläre Vorlesungen und Seminare für Gasthörer*innen offen, an viele Universitäten gibt es darüber auch spezielle Veranstaltungen für Gasthörer*innen.

Über das Gasthörerstudium hinaus bieten einige Hochschulen bzw. deren Weiterbildungsinstitute auch Angebote für Menschen in höherem Erwachsenenalter an. Diese finden sich unter verschiedenen Begrifflichkeiten wie „Seniorenstudium“ oder „Studieren ab 50“. Beispiele für Gasthörer- bzw. Seniorenstudium finden sich hier: Uni Mainz, Uni Mannheim, Uni Trier, Uni Freiburg

Welche dieser Angebote online stattfinden, unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule – und hängt sicher auch mit der aktuellen pandemischen Lage zusammen. Auf den Websites der Unis nachzuschauen oder dort nachzufragen, lohnt sich aber allemal.

Digitale Wissenshappen

Seit der Corona-Pandemie ist auch die Zahl der Online-Seminare oder Webinare stark angewachsen. Viele Organisationen bieten kleinere und größere Wissenshappen auf digitalem Wege an – und zu ganz verschiedenen Themen an. Meist wird dabei ein Videokonferenzsystem genutzt. Und oft sind diese Veranstaltungen sogar kostenfrei.

So bieten die Verbraucherzentralen digitale Veranstaltungen zu verschiedenen verbraucherrelevanten Themen an (Verbraucherzentrale RLP, Verbraucherzentrale Baden-Württemberg), Personen, die sich in Vereinen engagieren, finden interessante Inhalte bei „Haus des Stiftens“. Wer sich im Bereich Technik weiterbilden möchte, kann an einem digitalen Stammtisch der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und des Projekts Digital-Kompass teilnehmen.

Wer online lernen möchte, hat mittlerweile die Qual der Wahl. Je nach Thema stehen verschiedene Angebotsformen zusammen. So kann jede*r entscheiden, wie er oder sie gerne lernen möchte.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 18. Juli 2022