
Facebook, Instagram, WhatsApp, TikTok, Mastodon oder Bluesky – soziale Netzwerke gibt es viele. Doch jedes funktioniert anders. Dieser Überblick zeigt, was die wichtigsten Plattformen ausmacht, worin sie sich unterscheiden und worauf bei Nutzung, Inhalten und Datenschutz zu achten ist.
Mit WhatsApp lassen sich nicht nur Textnachrichten schreiben, sondern auch Sprach- und Videoanrufe führen und Gruppenchats führen, Sprachnachrichten verschicken sowie Fotos, Videos, Dokumente teilen. Auch der zeitlich begrenzt sichtbare „Status“ kann ähnlich wie eine Instagram-Story gepostet werden.
Der Mutterkonzern Meta, zu dem auch Facebook und Instagram gehören, betont die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Chats was bedeutet: Niemand außer Sender*in und Empfänger*in kann die Nachrichten lesen. Dennoch fließen Metadaten – also Informationen darüber, wer wann mit wem kommuniziert – an das Unternehmen.
Neu hinzugekommen ist auch Meta AI, ein KI-gestützter Assistent, der direkt in WhatsApp (sowie in Instagram und dem Facebook Messenger) integriert ist und Fragen beantworten oder Aufgaben übernehmen soll. Er lässt sich nicht ausschalten, sondern nur ignorieren. Wenn der Dienst genutzt wird, werden die dort eingegebenen Inhalte von WhatsApp verarbeitet.
Wer grundsätzlich mehr Privatsphäre möchte, kann auf Alternativen zu WhatsApp wie Signal oder Threema ausweichen.
Das Netzwerk gehört zum Meta-Konzern, der auch Instagram und WhatsApp betreibt. Meta verdient sein Geld fast ausschließlich mit Werbung – dafür werden enorme Mengen an Nutzerdaten gesammelt und ausgewertet, um personalisierte Anzeigen auszuspielen. Der sogenannte Newsfeed auf der Startseite wird durch einen Algorithmus gesteuert, der bestimmt, welche Inhalte angezeigt werden.
Nach welchen Kriterien das geschieht, ist nicht immer transparent. Oft steht dabei im Vordergrund, dass Nutzer*innen möglichst viel Zeit auf der Plattform verbringen.
Wichtig: Die Privatsphäre-Einstellungen sollten regelmäßig überprüft werden, um zu entscheiden, welche Daten und Aktivitäten für wen sichtbar sind.
Ein Algorithmus entscheidet, welche Inhalte im eigenen Feed oder bei „Entdecken“ auftauchen – oft mit dem Ziel, Nutzer*innen möglichst lange auf der Plattform zu halten. Häufig werden besonders Inhalte, die Emotionen ansprechen, bevorzugt angezeigt, was zu einem verzerrten Weltbild führen kann.
Instagram verdient Geld mit Werbung, die genau auf das persönliche Verhalten der Nutzer*innen zugeschnitten ist. Jeder Klick, jedes Like, jedes geteilte Video fließt in ein Profil, das Meta dabei hilft, passende Anzeigen auszuspielen.
Wer Instagram nutzt, sollte deshalb regelmäßig prüfen, welche Inhalte öffentlich sichtbar sind, und überlegen, ob wirklich alles geteilt werden muss. Auch hier gilt: Weniger ist oft mehr, vor allem beim Schutz persönlicher Daten. Achten Sie außerdem darauf, wem Sie folgen, und überlegen Sie gut, welche Inhalte Sie selbst teilen.
Wer ein Google-Konto hat, sollte die Einstellungen genau prüfen: Welche Daten werden gesammelt? Welche Inhalte sind öffentlich sichtbar? Außerdem lohnt es sich, kritisch zu hinterfragen, welche Kanäle man abonniert und ob die empfohlenen Videos wirklich zuverlässig und seriös sind.
TikTok gehört zum chinesischen Unternehmen ByteDance und steht international in der Kritik, weil oft unklar ist, welche Daten gesammelt und wo sie gespeichert werden. Neben den sichtbaren Inhalten werden auch Gerätedaten und Nutzungsinformationen ausgewertet.
Wer TikTok nutzt, sollte genau prüfen, welche Berechtigungen die App erhält, und überlegen, welche Daten preisgegeben werden. Außerdem gilt: Sorgfältig auswählen, wem man folgt und welche Inhalte man selbst hochlädt.
X verdient Geld durch Werbung, kostenpflichtige Abos und Datenanalyse. Wer X nutzt, sollte sich bewusst machen, dass Inhalte sehr schnell öffentlich große Reichweite bekommen können. Deshalb ist es wichtig, genau zu überlegen, was gepostet wird, seriösen Quellen zu folgen und kritisch zu prüfen, welche Inhalte im eigenen Feed auftauchen.
Als Alternativen zu X haben sich zum Beispiel Mastodon und Bluesky entwickelt (siehe unten).
Diese Dienste sind werbefrei, werden von unabhängigen Communities betrieben und legen großen Wert auf Datenschutz. Hier bestimmen die Nutzer*innen stärker selbst, welche Inhalte sie sehen und welche Daten sie teilen. Zwar erfordern diese Netzwerke eine gewisse Eingewöhnungszeit, doch sie bieten eine spannende Alternative für alle, die soziale Medien ohne große Konzerne nutzen möchten.
Bluesky ist somit eine Alternative zu kommerziellen Plattformen, aber (noch) nicht direkt mit dem Fediverse verbunden.
Wie beim Fediverse gilt: Wer bereit ist, sich ein bisschen einzuarbeiten, findet eine interessante, werbefreie Community mit Fokus auf Datenschutz und Selbstbestimmung.
Fazit: Informiert bleiben und sorgfältig entscheiden
Die großen sozialen Netzwerke finanzieren sich über Werbung – und dafür benötigen sie Daten. Wer sie nutzt, sollte sich bewusst machen, dass jedes „Gefällt mir“ und jeder Klick analysiert wird. Schauen Sie daher regelmäßig in die Privatsphäre-Einstellungen und überlegen Sie, welche Plattformen Sie wirklich brauchen und was sie veröffentlichen und teilen wollen.
Wenn Sie den großen kommerziellen Plattformen entkommen möchten, sind Sie beispielsweise im Fediverse oder bei Bluesky gut aufgehoben.