Mediatheken

Fernsehen per App direkt aufs Smartphone

ein älteres Paar sitzt mit Laptop und Fernbedienung auf der Couch

Selbst bestimmen, wann die Nachrichten laufen, entscheiden, welche Dokumentation als Nächstes kommt und einfach mal kurz Pause drücken – hört sich an wie eine Fiktion! Aber Mediatheken bieten genau das: Man kann selbst bestimmen, was wann auf dem Bildschirm läuft. Grundsätzlich sind Mediatheken eine Art Onlinebibliothek. Nur, dass hier keine Bücher im Regal stehen, sondern Filme, Magazine und Serien online angeschaut werden können. In diesem Beitrag vom Smart Surfer werden Ihnen die Mediatheken-Apps näher gebracht.

Für viele Mediatheken gibt es spezielle Apps, die sich auf verschiedenen Endgeräten installieren lassen:

Smartphones und Tablets: Über Google Play für Android-Geräte oder den App Store für Apple-Geräte können Mediatheken direkt als App installiert werden. Mit Tippen auf den Bildschirm kann dann das entsprechende Programm geöffnet und angeschaut werden, ohne dass man ein Benutzerkonto anlegen muss. In diesem Fall unterscheiden sich die Funktionalitäten nicht wesentlich von denen einer Nutzung über den Browser, die mit Smartphone und Tablet ebenfalls möglich ist. Allerdings fällt die Bedienung per App meist deutlich leichter, weil diese an die mobile Ansicht des Geräts sowie die Steuerung per Touchscreen angepasst ist. Wer sich für ein Benutzerkonto entscheidet, hat meist die Möglichkeit, praktische Zusatzfunktionen in der App zu nutzen.

Smart-TVs: Moderne TV-Geräte sind heute weit mehr als ein reiner Fernseher. Ähnlich wie Smartphones sind sie Computer, die sich über LAN oder WLAN mit dem Internet verbinden und verschiedene Funktionen sowie Webdienste nutzen können. So lassen sich auch Mediatheken öffentlich-rechtlicher oder privater Anbieter und Videoportale wie YouTube oder Vimeo als App auf dem Smart-TV installieren. Viele Smart-TVs bieten auch die Möglichkeit, Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime zu nutzen, wenn ein entsprechendes Nutzerkonto besteht. Ob eine App für das eigene Gerät zur Verfügung steht, muss im Einzelfall geprüft werden. Ältere Smart-TVs haben oft eine eingeschränkte Auswahl an Apps.

Streamingadapter: Ältere HD-fähige TV-Geräte, die zum Beispiel keinen Zugang zum Internet haben oder deren App-Auswahl stark begrenzt ist, können über einen TV-Stick, auch Streamingadapter genannt, ergänzt werden. TV-Sticks, wie der Amazon FireTV-Stick, Apple TV und der Google Chromecast, können ganz einfach über einen HDMI-Anschluss an das heimische TV-Gerät angeschlossen werden. Die kleinen leistungsfähigen Computer verbinden sich dann über WLAN mit dem Internet und bieten über verschiedene Apps die Möglichkeit, Mediatheken, Videoportale und Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime auf dem TV-Gerät zu sehen. Viele TV-Sticks verfügen zudem über eine Sprachsteuerung und die Option, ein kompatibles Smartphone oder Tablet zu verbinden, um zum Beispiel Bilder und Videos auf dem TV-Gerät anzuschauen. Für den Google Chromecast ist ein Smartphone notwendig, über das der Stick gesteuert werden kann.

Benutzerkonten

Durch das Anlegen eines Benutzerkontos stehen wie erwähnt oft zusätzliche Funktionen in Mediatheken-Apps bereit. So kann man beispielsweise Sendungen in einer Merkliste ablegen, um sie später anzuschauen, oder sich benachrichtigen lassen, wenn bei der Lieblingsserie die nächste Folge verfügbar ist. Auch ist es häufig möglich, eine Sendung auf einem Gerät zu unterbrechen und sie auf einem anderen Gerät weiterzuschauen, da die Apps sich geräteübergreifend synchronisieren können. Wenn Kinder mitschauen, sollte man zudem prüfen, ob die jeweilige App Jugendschutzeinstellungen bereithält, um nur altersgerechte Inhalte zuzulassen oder ein Zeitkontingent fürs Streamen festzulegen.
Bei allem Komfort sollten sich alle, die sich für die Nutzung von Mediatheken-Apps entscheiden, darüber im Klaren sein, dass das eigene Nutzungsverhalten durch den Anbieter meist ausgewertet wird, etwa um personalisierte Werbung anbieten zu können. Dieser Auswertung kann aber teilweise datenschutzrechtlich widersprochen werden.

Auch Radio kann man im Internet hören. Viele Sender bieten ihr Programm in einer Live-Internetübertragung an. Der Vorteil zum klassischen Radioempfang: Überall dort, wo man Zugriff aufs Internet hat, kann man das Programm des Senders hören. So muss man selbst im Urlaub nicht auf die gewohnte Sendung verzichten. Viele Sendeanstalten haben zudem Apps für Smartphones und Tablets, die oft viele weitere Funktionen, wie aktuelle Nachrichten und Wettervorhersagen, bieten.

Eine ausführliche Liste mit einigen Beispielen für Apps finden Sie in dem Smart-Surfer-Modul „Unterhaltungsmöglichkeiten im Netz“ ab Seite 16.

Hier können Sie das PDF downloaden.

Auch weitere Programme wie der MDR, NDR oder die Deutsche Welle bieten Mediatheken und TV-Livestreams an. Bei den in der Tabelle aufgeführten Seiten handelt es sich um öffentliche Mediatheken, bei denen Nutzer*innen sich sicher sein können, dass sie keine Urheberrechtsverstöße begehen. Und hier ist die Wahrscheinlichkeit gering, auf Abzockangebote zu treffen.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 16. Dezember 2022