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Das Gehirn fit halten mit digitalen Medien

Den Wissensbestand ganzer Bibliotheken erkunden, mit entfernt lebenden Freunden, der Familie oder Bekannten in Kontakt bleiben und auf gigantische Plattensammlungen zugreifen: Das Internet und Geräte wie Smartphones und Tablets bieten neue Wege und Chancen der Information, der Kommunikation und der Unterhaltung. Die ‚Digitalisierung‘ bietet einen Zugang zur Bildung, ganz unabhängig vom Alter.

Was meinen wir überhaupt, wenn wir von ‚der Digitalisierung‘ sprechen? Nun, das ist nicht so einfach zu klären, denn je nach Standpunkt wird recht Unterschiedliches darunter verstanden. Man kann zunächst von bestimmten Geräten ausgehen: Computer, Smartphones und Tablets zählen wir zu den digitalen Medien, also solchen, die Informationen digital verarbeiten.

„Eins sollte klar sein: Digitale Medien ersetzen nicht den persönlichen Kontakt, sie erweitern ihn um zusätzliche Wege der Kommunikation!“

Letzteres ist ein zentraler Punkt: Informationen liegen in digitalisierter Form vor und nicht, wie etwa handschriftliche Briefe, gedruckte Bücher oder eine klassische Schallplatte, in analoger Form. Der Vorteil dieser Digitalisierung ist, dass alle Informationen über die verschiedenen vernetzten Geräte hin ausgetauscht und dazu noch weltweit bearbeitet werden können.

Die zahlreichen Möglichkeiten digitaler Welten entdecken

Welche Vorteile erreichen wir durch die weltweite Vernetzung konkret? Zum einem sind die Kommunikationswege vielfältiger und ermöglichen Zugang etwa zu öffentlichen Einrichtungen, zu (Urlaubs-) Orten, Banken, Verwaltungen und letztendlich natürlich auch zur Familie, zu Verwandten und Freunden. Die sozialen Netzwerke – wie etwa Facebook oder auch WhatsApp – als Anwendungen, die es erlauben, in Gruppen miteinander virtuell zu kommunizieren, geben nicht nur jungen Menschen, sondern auch Seniorinnen und Senioren die Chance, zu jenen Kontakt aufzunehmen, die entweder weit entfernt leben oder die man lange nicht gesehen beziehungsweise getroffen hat. Zum anderen ermöglichen es uns die digitalen Medien, an Informationen zu kommen, wie es zuvor in diesem Umfang nicht möglich war. Während man im analogen Zeitalter manchmal viele Wege gehen musste, um etwa in einer Bibliothek ein Buch lesen oder sich Bilder in einer Ausstellung anschauen zu können, können wir heute schnell über das Internet auf diese Informationen zurückgreifen.

Einer großen Beliebtheit bei Jung und Alt erfreuen sich Instant Messenger also Nachrichtendienste wie WhatsApp, Telegram oder Threema. Mal eben ein Bild aus dem Urlaub an Freunde verschicken oder sich schnell mit der Partnerin oder dem Partner über den nächsten Einkauf beratschlagen: Instant Messenger sind heute auf nahezu jedem mobilen Gerät zu finden.

Dies soll aber nicht heißen, dass wir nur noch mithilfe der digitalen Medien kommunizieren oder Informationen sammeln sollen, wir sollten diese Wege vielmehr als eine Erweiterung der bisherigen Möglichkeiten sehen. Das Wissen der Welt in der Hosentasche Am bedeutsamsten werden die digitalen Medien aber beim Lernen. Egal ob per Notebook, über Tablet oder Smartphone: Lernangebote im Internet sind über viele Geräte zugänglich und lassen uns auf nahezu unendliche Wissensbestände zugreifen. Die Wege, wie Menschen digital lernen, sind sehr vielfältig. Onlinekurse gibt es in verschiedensten Varianten. Seien es Kurse zum Lernen von Sprachen, zu Themen des Verbraucherschutzes oder Rechtsfragen im Ehrenamt.

Videos bei YouTube erklären nicht nur Alltagsdinge, sondern bieten oft komplexes Expertenwissen. Zwar ist die Qualität nicht konstant und die Erklärungen nicht unbedingt sofort verständlich, aber das ist in Bildungseinrichtungen auch nicht immer so. Vor allem ältere Menschen können sich sehr gut auf diese Weise weiterbilden, ihre Interessen und ihr Wissen erweitern, ohne weit reisen oder Kurse in lokalen Einrichtungen besuchen zu müssen. Wer jedoch an digitalen Lernwelten teilhaben möchte, braucht einen Zugang zum Internet und zugleich das nötige Wissen, um sich darin zurecht zu finden.

„Am bedeutsamsten werden die digitalen Medien beim Lernen.“

Warum ist das Lernen im Alter so wichtig?

Dafür gibt es viele Gründe. Sicher ist einer davon die Neugierde. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für das Lernen und keineswegs nur bei Kindern vorhanden, sondern begleitet viele Menschen das gesamte Leben lang. Wem es gelingt, sich diese treibende Kraft auch im Alter zu erhalten, entdeckt immer wieder Neues und lernt stets dazu. Aus neurowissenschaftlichen Studien wissen wir, dass Lernen unser Gehirn fit hält. Unser Gehirn ist dynamisch, das heißt, es passt sich den Anforderungen und Herausforderungen von außen an. Wenn es nicht gefordert wird, dann wird es träge. Soziale Kontakte sind ein weiteres wichtiges Argument für das Lernen im Alter. Wer nur zu Hause sitzt und fernsieht, beschäftigt sich allein. Wer jedoch sein Wissen erweitert, kommt mit anderen in Kontakt, diskutiert und gewinnt neue Perspektiven. Darüber hinaus können langfristige Freundschaften entstehen, die wach und aufmerksam halten.

„Unser Gehirn ist dynamisch – wenn es gefordert wird, wird es nicht träge.“

Die Vorteile digitaler Lernwelten nutzbar machen

Der Vorteil digitaler Medien für das Lernen ist auch darin zu sehen, dass wir unser Lerntempo und die Art und Weise, wie wir lernen, selbst bestimmen können. Wir müssen auch nicht sofort alles verstehen, denn wir können uns zum Beispiel ein Erklärvideo wieder und wieder anschauen. Sollte etwas unverständlich bleiben, wird man oft an anderen Stellen im Internet fündig. Digitale Medien sprechen unterschiedliche Sinne an, helfen komplexe Themen zu visualisieren und machen sie damit leichter verständlich. Das ist das große Plus der Digitalisierung, nämlich eine Erweiterung und kein Ersatz der sogenannten ‚analogen‘ Welt des Lernens und Kommunizierens. Sie gibt den Menschen mehr Spielräume und Einblick in Welten, die im normalen Alltag so nicht immer möglich sind. Es lohnt sich, den Mut zu fassen, diese Chancen wahrzunehmen.

 

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 7. November 2019