Die wichtigsten Plattformen

Von WhatsApp bis Bluesky: Ein Überblick über die wichtigsten sozialen Netzwerke

Facebook, Instagram, WhatsApp, TikTok, Mastodon oder Bluesky – soziale Netzwerke gibt es viele. Doch jedes funktioniert anders. Dieser Überblick zeigt, was die wichtigsten Plattformen ausmacht, worin sie sich unterscheiden und worauf bei Nutzung, Inhalten und Datenschutz zu achten ist.

 

 

Für ausführliche Informationen bitte auf den jeweiligen Stichpunkt klicken.

WhatsApp
Auch wenn WhatsApp kein klassisches soziales Netzwerk ist, ist die kostenlose App doch weit mehr als ein Messenger. Die Nutzungszahlen weltweit bewegen sich in Milliardenhöhe.
Mit WhatsApp lassen sich nicht nur Textnachrichten schreiben, sondern auch Sprach- und Videoanrufe führen und Gruppenchats führen, Sprachnachrichten verschicken sowie Fotos, Videos, Dokumente teilen. Auch der zeitlich begrenzt sichtbare „Status“ kann ähnlich wie eine Instagram-Story gepostet werden.

Der Mutterkonzern Meta, zu dem auch Facebook und Instagram gehören, betont die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Chats was bedeutet: Niemand außer Sender*in und Empfänger*in kann die Nachrichten lesen. Dennoch fließen Metadaten – also Informationen darüber, wer wann mit wem kommuniziert – an das Unternehmen.

Neu hinzugekommen ist auch Meta AI, ein KI-gestützter Assistent, der direkt in WhatsApp (sowie in Instagram und dem Facebook Messenger) integriert ist und Fragen beantworten oder Aufgaben übernehmen soll. Er lässt sich nicht ausschalten, sondern nur ignorieren. Wenn der Dienst genutzt wird, werden die dort eingegebenen Inhalte von WhatsApp verarbeitet.
Wer grundsätzlich mehr Privatsphäre möchte, kann auf Alternativen zu WhatsApp wie Signal oder Threema ausweichen.

Facebook
Facebook wurde im Jahr 2004 von Mark Zuckerberg gegründet. Der Name bezieht sich auf amerikanische Jahrbücher an Colleges. Obwohl die Anzahl jüngerer Nutzer*innen sinkt, ist Facebook nach wie vor ein großes soziales Netzwerk. Hier werden Fotos, Nachrichten, Interessen und Veranstaltungen geteilt.

Das Netzwerk gehört zum Meta-Konzern, der auch Instagram und WhatsApp betreibt. Meta verdient sein Geld fast ausschließlich mit Werbung – dafür werden enorme Mengen an Nutzerdaten gesammelt und ausgewertet, um personalisierte Anzeigen auszuspielen. Der sogenannte Newsfeed auf der Startseite wird durch einen Algorithmus gesteuert, der bestimmt, welche Inhalte angezeigt werden.

Nach welchen Kriterien das geschieht, ist nicht immer transparent. Oft steht dabei im Vordergrund, dass Nutzer*innen möglichst viel Zeit auf der Plattform verbringen.
Wichtig: Die Privatsphäre-Einstellungen sollten regelmäßig überprüft werden, um zu entscheiden, welche Daten und Aktivitäten für wen sichtbar sind.

Meta verwendet öffentliche Nutzerinhalte fürs Training der KI „Meta AI“. Zumindest für die Zukunft können Sie noch widersprechen. Eine Anleitung bietet beispielsweise die Verbraucherzentrale.

Instagram
Instagram gehört wie Facebook und WhatsApp zum Meta-Konzern und ist vor allem auf Bilder und kurze Videos ausgerichtet. Die überwiegend jüngeren Nutzer*innen posten Fotos, teilen Storys, liken Beiträge oder kommentieren. Reels, also kurze, unterhaltsame Videos, ziehen viel Aufmerksamkeit auf sich.
Ein Algorithmus entscheidet, welche Inhalte im eigenen Feed oder bei „Entdecken“ auftauchen – oft mit dem Ziel, Nutzer*innen möglichst lange auf der Plattform zu halten. Häufig werden besonders Inhalte, die Emotionen ansprechen, bevorzugt angezeigt, was zu einem verzerrten Weltbild führen kann.

Instagram verdient Geld mit Werbung, die genau auf das persönliche Verhalten der Nutzer*innen zugeschnitten ist. Jeder Klick, jedes Like, jedes geteilte Video fließt in ein Profil, das Meta dabei hilft, passende Anzeigen auszuspielen.
Wer Instagram nutzt, sollte deshalb regelmäßig prüfen, welche Inhalte öffentlich sichtbar sind, und überlegen, ob wirklich alles geteilt werden muss. Auch hier gilt: Weniger ist oft mehr, vor allem beim Schutz persönlicher Daten. Achten Sie außerdem darauf, wem Sie folgen, und überlegen Sie gut, welche Inhalte Sie selbst teilen.

YouTube
YouTube ist die größte Videoplattform der Welt und gehört zu Google. Hier können Nutzer*innen Videos ansehen, kommentieren, selbst Inhalte hochladen oder Kanälen folgen. Die Bandbreite der Themen ist dabei riesig. Ein Algorithmus empfiehlt gezielt Videos, die zum bisherigen Nutzungsverhalten passen, um die Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten. YouTube verdient sein Geld vor allem mit Werbung – dazu werden Klicks, Suchanfragen und Sehgewohnheiten ausgewertet, um personalisierte Anzeigen zu schalten.

Wer ein Google-Konto hat, sollte die Einstellungen genau prüfen: Welche Daten werden gesammelt? Welche Inhalte sind öffentlich sichtbar? Außerdem lohnt es sich, kritisch zu hinterfragen, welche Kanäle man abonniert und ob die empfohlenen Videos wirklich zuverlässig und seriös sind.

TikTok
TikTok ist vor allem für seine kurzen, kreativen Videoclips bekannt und bei Jugendlichen extrem beliebt – doch auch immer mehr Erwachsene entdecken die Plattform für sich. Nutzer*innen scrollen durch einen endlosen Video-Feed, der von einem Algorithmus zusammengestellt wird. Dieser lernt sehr schnell, welche Inhalte gefallen, und passt sie entsprechend an, um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen so lange wie möglich zu fesseln.

TikTok gehört zum chinesischen Unternehmen ByteDance und steht international in der Kritik, weil oft unklar ist, welche Daten gesammelt und wo sie gespeichert werden. Neben den sichtbaren Inhalten werden auch Gerätedaten und Nutzungsinformationen ausgewertet.
Wer TikTok nutzt, sollte genau prüfen, welche Berechtigungen die App erhält, und überlegen, welche Daten preisgegeben werden. Außerdem gilt: Sorgfältig auswählen, wem man folgt und welche Inhalte man selbst hochlädt.

X (früher Twitter)
X, das frühere Twitter, ist eine Plattform für kurze Texte, Links, Bilder und Videos, die öffentlich geteilt werden. Nach der Übernahme durch Elon Musk hat sich vieles verändert: Der Algorithmus bestimmt stärker, welche Inhalte sichtbar sind, und oft ist unklar, warum bestimmte Beiträge bevorzugt gezeigt werden. Es gibt weniger Moderation, was die Verbreitung von Falschinformationen erleichtert. Das Verbreites von rechtextremistischen, antiseminitischen und verschwörungstheoretischen Inhalte stehen immer wieder in der Kritik.

X verdient Geld durch Werbung, kostenpflichtige Abos und Datenanalyse. Wer X nutzt, sollte sich bewusst machen, dass Inhalte sehr schnell öffentlich große Reichweite bekommen können. Deshalb ist es wichtig, genau zu überlegen, was gepostet wird, seriösen Quellen zu folgen und kritisch zu prüfen, welche Inhalte im eigenen Feed auftauchen.
Als Alternativen zu X haben sich zum Beispiel Mastodon und Bluesky entwickelt (siehe unten).

Mastodon, Pixelfed, Peertube: das Fediverse
Wer den großen kommerziellen Plattformen entkommen möchte, sollte sich das sogenannte Fediverse anschauen. Das ist ein Netzwerk aus vielen kleinen, dezentral organisierten Plattformen, die miteinander verbunden sind. Bekannte Beispiele sind Mastodon (ähnlich wie Twitter), Pixelfed (ähnlich wie Instagram) oder PeerTube (ähnlich wie YouTube).

Diese Dienste sind werbefrei, werden von unabhängigen Communities betrieben und legen großen Wert auf Datenschutz. Hier bestimmen die Nutzer*innen stärker selbst, welche Inhalte sie sehen und welche Daten sie teilen. Zwar erfordern diese Netzwerke eine gewisse Eingewöhnungszeit, doch sie bieten eine spannende Alternative für alle, die soziale Medien ohne große Konzerne nutzen möchten.

Bluesky
Bluesky wurde ursprünglich als Projekt innerhalb von Twitter ins Leben gerufen, um eine offene, dezentrale Social-Media-Plattform zu entwickeln. Heute ist Bluesky ein eigenständiges Netzwerk, das ähnlich wie das Fediverse (mit Mastodon), siehe oben, auf Dezentralisierung setzt.

Bluesky ist somit eine Alternative zu kommerziellen Plattformen, aber (noch) nicht direkt mit dem Fediverse verbunden.
Wie beim Fediverse gilt: Wer bereit ist, sich ein bisschen einzuarbeiten, findet eine interessante, werbefreie Community mit Fokus auf Datenschutz und Selbstbestimmung.

Fazit: Informiert bleiben und sorgfältig entscheiden
Die großen sozialen Netzwerke finanzieren sich über Werbung – und dafür benötigen sie Daten. Wer sie nutzt, sollte sich bewusst machen, dass jedes „Gefällt mir“ und jeder Klick analysiert wird. Schauen Sie daher regelmäßig in die Privatsphäre-Einstellungen und überlegen Sie, welche Plattformen Sie wirklich brauchen und was sie veröffentlichen und teilen wollen.
Wenn Sie den großen kommerziellen Plattformen entkommen möchten, sind Sie beispielsweise im Fediverse oder bei Bluesky gut aufgehoben.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 23. Juni 2025