Nicht selten kommt es vor, dass auf dem Handy viele Anrufe von unbekannten Nummern eingehen, die auch manchmal aus dem Ausland stammen. Dahinter stecken oft Betrugsmaschen, die sogenannten Spam-Anrufe. Die Anrufer*innen haben dabei meist die Absicht, an private Daten oder an Geld zu kommen.
Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über Spam-Anrufe und wie Sie sich vor diesen schützen können.
Belästigende Anrufe
Belästigende Anrufe finden oft bereits früh am Morgen oder spät abends und mehrfach am selben Tag statt. Oftmals werden die Anrufe auch an Sonntagen oder Feiertagen getätigt. Wird ein solcher Anruf entgegengenommen, meldet sich meist niemand oder es sind nur Geräusche eines Callcenters zu hören.
Grund für diese Art der Spam-Anrufe sind automatische Wählprogramme der Callcenter, die mehr Nummern anwählen, als Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen. Sobald eine angerufene Person das Telefonat entgegennimmt, brechen die restlichen Anrufe ab. Einige Telefonnummern werden zu einem späteren Zeitpunkt wieder gewählt, wodurch es zu belästigenden Anrufen kommen kann.
Unerlaubte Werbeanrufe und Abzocke am Telefon
Bei dieser Art der Spam-Anrufe ist das Ziel der Betrüger*innen, einen Vertragsabschluss zu erreichen. Die angerufenen Personen werden beispielsweise dazu überredet, an einem Gewinnspiel teilzunehmen, den Telefonanbieter zu wechseln oder bestimmte Verträge abzuschließen. Dabei werden oft persönliche Daten oder Kontodaten abgefragt.
Hier ist besondere Vorsicht geboten, da auch am Telefon abgeschlossene Verträge gültig sind und nur innerhalb von 14 Tagen widerrufen werden können. Durch diese Werbeanrufe kommt es auch oft zu Abzocke am Telefon. Dabei werden die angerufenen Personen zum Beispiel dazu gedrängt, auf eine Frage mit „Ja“ zu antworten. Wenig später erhalten diese Personen dann Unterlagen oder Rechnungen für neue Verträge, von denen die Betrüger*innen behaupten, die Gesprächspartner*innen hätten bereits am Telefon zugestimmt.
Ping-/Lockanrufe
Ping- oder Lockanrufe werden daran erkannt, dass das Handy nur kurz klingelt und der Anruf aus dem Ausland kommt. Ziel dieser Anrufe ist es, zum Rückruf zu animieren. Oft läuft dann eine Bandansage, die die anrufende Person dazu bringen soll, möglichst lange in der Leitung zu bleiben. Bei einem Rückruf einer solchen ausländischen Nummer können sehr hohe Kosten entstehen – teilweise von bis zu drei Euro pro Minute. Die Betrüger*innen verdienen an diesen Telefongebühren mit.
Schutz vor Risiken durch Spam-Anrufe
In den meisten Fällen ist es einfach, sich vor möglichen Risiken durch Spam-Anrufe zu schützen. Erwarten Sie beispielsweise keinen Anruf aus dem Ausland, empfiehlt es sich, nicht auf Anrufe mit ausländischen Nummern zu reagieren, also den Anruf nicht anzunehmen. So laufen Sie keine Gefahr, durch Ping-Anrufe oder Ähnliches betrogen zu werden.
Außerdem ist es hilfreich, nicht immer direkt bei unbekannten Nummern zurückzurufen. Generell können Sie Telefonnummern, die Ihnen komisch vorkommen oder von denen Sie sehr oft angerufen werden, auf dem Smartphone blockieren. Oft gibt es hier auch die Funktion, bestimmte Nummern als Spam zu melden. Zudem schützt ein vorsichtiger Umgang mit den persönlichen Daten vor Betrug am Telefon. Beenden Sie ein Telefonat im Ernstfall lieber, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben.
Quellen und weiterführende Links:
Anruf in Abwesenheit: Wann Sie nicht zurückrufen sollten | Verbraucherzentrale.de
Abzocke am Telefon: Möglichst nicht „Ja“ sagen! | Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Bundesnetzagentur – Wie können Sie sich schützen?
Unerlaubte Werbeanrufe | polizei-beratung.de









