
Unsere Gesundheitsversorgung soll künftig moderner und vernetzter werden. Dazu trägt auch die elektronische Patientenakte (ePA) bei. Über die ePA verfügen seit April 2025 alle gesetzlich versicherten Personen, sofern sie nicht aktiv widersprochen haben. Das Projekt „ePA-Coaches RLP“ bringt älteren Menschen die elektronische Patientenakte näher und unterstützt sie im Umgang mit dem neunen System.
Was genau ist die ePA?
Die Abkürzung ePA steht für „elektronische Patientenakte“. Das ist eine Art digitaler Aktenorder, in dem sich alle wichtigen medizinischen Informationen und Dokumente sammeln lassen. Hierzu zählen beispielsweise Laborbefunde, Arztbriefe oder Medikamentenpläne. Diese Dokumente können durch das Hochladen in eine App der Krankenkasse in den elektronischen Aktenordner, die ePA, eingepflegt werden. Die versicherte Person kann über die Funktionen in der App selbst einstellen, wem sie den Zugriff auf bestimmte Informationen erlauben oder gegebenenfalls verwehren will.
Die App, in der sich die elektronische Patientenakte befindet, stellen die jeweiligen Krankenkassen zur Verfügung. Sie lässt sich bei Apple-Geräten im App Store oder bei Android-Geräten im Google Play Store finden. Dies gilt bisher allerdings nur für gesetzliche Krankenversicherungen. Wann die privaten Krankenversicherungen mit der Bereitstellung der ePA nachziehen, ist von den einzelnen Versicherungen abhängig.
Alle medizinischen Daten, die in der ePA gesammelt sind, werden in Rechenzentren in Deutschland gespeichert. Sie unterliegen somit dem in Deutschland üblichen strengen Datenschutz. Außerdem sind alle Daten verschlüsselt und nur für die versicherte Person und zugriffsberechtigte Personen einsehbar.
Gut zu wissen: Sie können der elektronischen Patientenakte auch im Nachhinein noch widersprechen. Diese wird dann vollständig gelöscht.
Welche Vorteile hat die ePA?
Die Verwendung der elektronischen Patientenakte ist mit vielen Vorteilen verbunden.
Hierzu zählt zum Beispiel die Beschleunigung und Verbesserung von Behandlungen, wenn die Ärzt*innen direkt einen umfänglichen Einblick in die bisherige Krankengeschichte erhalten. Zudem ist es von Vorteil, dass sich alle wichtigen Dokumente an einem Ort befinden und nicht extra gesucht oder angefordert werden müssen. Die versicherte Person kann zu jeder Zeit auf alle Dokumente zugreifen und diese auch immer löschen.
Unterstützung bei der ePA durch Coaches
Die Einrichtung der ePA kann für ältere Menschen eine Herausforderung darstellen. Hindernisse könnten dabei beispielsweise bei den Anmelde- oder Registrierungsverfahren in der ePA-App oder bei der Bedienung der App selbst auftreten. Hier sind oftmals digitale Kompetenzen gefragt, die nicht alle älteren Menschen beherrschen.
An diesem Punkt setzt die Arbeit der ePA-Coaches an. Das sind ehrenamtliche Digital-Botschafter*innen mit spezieller Zusatzqualifikation. So können sie auch bei spezifischen Fragen zur ePA mit Fachwissen und Ratschlägen zur Seite stehen.
Die Aufgabe der ePA-Coaches besteht vor allem darin, Berührungsängste mit der ePA abzubauen. Sie helfen bei der Einrichtung der App und bei der Nutzung der Patientenakte, leisten technische Unterstützung und vermitteln die Vorteile der ePA. Das soll den Zugang zur elektronischen Patientenakte auch für ältere Menschen erleichtern.
Ihr Wissen vermitteln die ePA-Coaches zum Beispiel in Sprechstunden oder bei Hausbesuchen, wobei das Unterstützungsangebot stets niedrigschwellig und kostenlos ist. Für diese Angebote stehen den ePA-Coaches viele Informationsmaterialien und Kontakte zu Expert*innen zur Verfügung.
Sie brauchen Unterstützung beim Einrichten Ihrer ePA? Diese finden Sie unter: Standorte | ePA-Coaches Rheinland-Pfalz.
Weiterführende Links:
- Mehr zur Arbeit der Digital-Botschafter*innen: Digital-Botschafter
- Ausführliche Informationen zur ePA vom Bundesministerium für Gesundheit: Die ePA für alle | BMG
- Wichtige Informationen zur ePA von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Elektronische Patientenakte (ePA): Digitale Patientenakte für alle kommt | Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz