Gesundheit aus dem Netz

Warum nicht alle Informationen hilfreich sind

Wenn der Sommer zu Ende geht, bringen Kälte, Wind und Regen viele Erkältungserscheinungen bis hin zu einer schweren Grippe mit sich. Der Gang zum Arzt ist dabei für viele nicht die erste Wahl. Hausmittel nutzen, Tipps von der Familie einholen, einfach abwarten oder das Internet zu Heilmitteln und Beschwerdelinderung befragen – all dies sind häufig genutzte Alternativen. Warum sind manche der medialen Auskünfte jedoch wenig hilfreich und wie kann man die vielen Informationen eigentlich bewerten?

Das Internet ist voll von Foren, Ratgebern und Online-Apotheken, die zu vielen Themen im Gesundheitsbereich Hilfe anbieten und Linderung versprechen. Sich vorab informieren, Krankheitssymptome nachlesen und Medikamente online bestellen, sind gute Angebote, die jeder leicht nutzen kann, ohne nach draußen gehen zu müssen. Manch einer tut sich schwer, die richtigen Auskünfte schnell zu finden, andere sind von der Informationsflut und den widersprüchlichen Aussagen schnell überfordert. Hat man die für sich richtigen Hinweise gefunden, heißt es dennoch aufpassen, denn jede Information hat zwei Seiten. Neben der vordergründigen Hilfe stecken vielfältige Absichten hinter jedem Angebot, die es herauszufinden gilt. Von gut gemeint über fachlich-sachliche Tipps bis zur reinen Gewinnabsicht oder gar kriminelle Ziele kann alles hinter den Aussagen vermutet werden.

Wie und wo lassen sich Informationen zum Thema Gesundheit finden?

Wie bei allen Themen kann man eine freie Suche über eine Suchmaschine wie bing.de oder ixquick.com starten, indem man Schlagworte nutzt oder ganze Fragen stellt. Die Ergebnisliste einer Suchmaschine bietet dann allerdings etliche Hinweise auf oft werbefinanzierte Seiten, und man muss sich durchklicken zu Foren bzw. Hilfeseiten einer Gesundheitsorganisation oder einer Online-Apotheke. Kennt man bereits ein Forum, ein Hilfeportal oder eine spezielle Seite zum Thema, kann man die dort platzierten Suchfelder gezielt nutzen. Ein Beispiel für ein Forum zum Thema Medizin und Gesundheit ist med1.de. Viele Online-Apotheken bieten ebenfalls Raum für Fragen in Unterseiten mit Titeln wie „Beratung“ oder „Gesundheitstipps“.

Welcher Art sind die Informationen und von wem stammen sie?

Die Schwierigkeit des Findens besteht vor allem darin, dass es unterschiedliche Arten an Informationen gibt, die man als Suchergebnis erhält. Es gibt private Ratschläge, professionelle Hinweise, Tipps jeder Art, Symptombeschreibungen, Diagnosen, Testberichte, Empfehlungen, Werbung, Vorschläge für medizinische Produkte oder häufig genutzte Hausmittel. Wichtig ist, das Gelesene am besten immer zu überprüfen, indem man sich folgende Fragen stellt und nach diesen Angaben sucht:

  • Ist die Seite seriös?
    Über das Impressum lassen sich einige Rückschlüsse ziehen, ob der Anbieter ordentlich gemeldet ist, eine vollständige Adresse und viele kostenlose/oder transparent kostengünstige Kontaktmöglichkeiten anbietet.
  • Wer ist der Autor und welche Absicht hat er? Hat hier ein Laie, eine gelernte Fachfrau oder ein Fachmann oder gar ein nachweislich zugelassener Arzt bzw. Ärztin einen Text verfasst? Ist der Text auf Basis einer freiwilligen Sache entstanden, oder gibt es einen kommerziellen Hintergrund für die Autorentätigkeit?
  • Wie aktuell ist der Text?
    Sind die für mich wichtigen Hinweise zeitnah entstanden oder vielleicht schon mehrere Jahre alt, d.h. aufgrund von neuen Behandlungsmethoden oder Heilverfahren eventuell nicht mehr brauchbar?

Daher ist es ratsam, alle Informationen kritisch zu hinterfragen und andere Quellen zu nutzen und zu vergleichen. Es sollten daher immer möglichst auch andere Webseiten oder Fachzeitschriften und -bücher zu Rate gezogen werden.

Was ist bei der Bestellung über Online-Apotheken zu beachten?

Grundsätzlich gilt, Medikamente unterliegen einer hohen Sorgfaltspflicht seitens der Hersteller. Sie sollten richtig gelagert und transportiert werden. Sich von günstigen Preisen zu Schnelleinkäufen verleiten zu lassen, sollte generell, aber speziell auch bei Medikamenteneinkäufen kritisch hinterfragt werden. Nicht immer lässt sich bei Online-Bestellungen nachvollziehen, ob das gewünschte Medikament in Art und Dosierung auch dem bereits bekannten entspricht oder gar eine „billige“ Fälschung ist.

Warum der professionelle Rat wichtig ist!

Viele Informationen sind gut. Manchmal bergen sie jedoch die Gefahr, eigene Symptome falsch zu deuten. Fachpersonal wie Ärztinnen und Ärzte oder Apothekerinnen und Apotheker können dagegen die relevanten Informationen oft besser beurteilen und Zweifel beseitigen. Zudem ist das Einholen einer zweiten Meinung auch bei scheinbar kleinen Erkrankungen immer wichtig. Vorabinformationen sind gut, um im Gespräch mit dem Fachpersonal gezielter Lösungen zu finden. Dabei sollten Symptome möglichst genau und nicht durch eine Selbstdiagnose vorgefärbt beschrieben werden, um die eigene Gesundheit nicht durch mögliche Falschbehandlungen zu gefährden.

Wem die eigene Gesundheit wichtig ist, sollte sich gezielt und kritisch informieren, aber immer auch das entsprechende Fachpersonal aufsuchen. Nur so ist gewährleistet, dass keine Falschdiagnosen aufkommen oder frühzeitig heilbare Erkrankungen behandelbar bleiben.

Interessanter Link:
Einen guten Überblick in Form von zehn Kriterien zur Internetrecherche „Gesundheitsinformationen“ bietet die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Dieser Artikel gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Datum: 1. September 2014

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